Vorsätze für 2025 – ein Neurobiologe zeigt, wie es klappen kann

Vorsätze für 2025 – ein Neurobiologe zeigt, wie es klappen kann

Das neue Jahr hat gerade Schwung aufgenommen – und damit auch die guten Vorsätze! Laut einer Statista-Umfrage haben 55 Prozent der Deutschen ab 16 Jahren bestimmte Ziele für 2025: Mehr Bewegung, eine gesündere Ernährung und ein bewussterer Lebensstil stehen dabei ganz oben auf der Wunschliste.¹

Als Zahntechnikerinnen und Zahntechniker wissen Sie, wie wichtig es ist, präzise und kontinuierlich an einem Ziel zu arbeiten. Doch warum scheitern viele an ihren Neujahrsvorsätzen? Der Wiener Neurobiologe und Buchautor Dr. Marcus Täuber zeigt, welche Mythen rund um Gewohnheitsänderungen existieren und wie Sie mit den richtigen Ansätzen die Erfolgsaussichten deutlich steigern können.

1. Mythos: Eine Gewohnheit ändert sich in 21 Tagen

Vielleicht haben auch Sie schon gehört, dass es nur 21 Tage dauert, um eine Gewohnheit zu ändern. Leider ist das ein weitverbreiteter Irrtum. Dieser Mythos geht auf den Chirurgen Dr. Maxwell Maltz zurück, dessen Beobachtungen aus den 1960er Jahren fälschlicherweise verallgemeinert wurden.³ Tatsächlich braucht es im Durchschnitt 66 Tage, bis eine neue Verhaltensweise automatisiert ist – abhängig von der Komplexität und Motivation kann es sogar bis zu 254 Tage dauern.⁴ Dr. Täuber erklärt: „Stress kann dabei jederzeit Rückschläge auslösen. Geduld und ein schrittweiser Ansatz sind entscheidend.“

2. Mythos: Einsicht führt zur Veränderung

Sie wissen, dass Zahngesundheit essenziell ist – doch reicht das Wissen allein oft nicht aus, um Patienten zu einem besseren Putzverhalten zu motivieren. Genau so funktioniert auch Verhaltensänderung generell: Emotionen spielen eine entscheidende Rolle. Eine Studie von Dr. Linda Solbrig und ihrem Team zeigte, dass Visualisierungstechniken wie mentale Zielbilder fünfmal erfolgreicher beim Abnehmen sind als herkömmliche Beratung.⁵ Marcus Täuber empfiehlt daher, sich das Erreichen eines Ziels immer wieder bildlich vorzustellen, um die Motivation zu stärken.

3. Mythos: Der volle Fokus auf das Ziel bringt den Erfolg

Während klare Ziele oft als Erfolgsrezept gelten (z. B. die S.M.A.R.T.-Methode⁶), rät Täuber bei komplexeren Vorhaben wie einem gesünderen Lebensstil zu mehr Flexibilität. Er empfiehlt, sich nicht nur auf das Endergebnis zu konzentrieren, sondern auch die Aktivitäten selbst positiv zu verknüpfen – beispielsweise durch Affirmationen wie „Ich mag die Herausforderung.“

Praktische Tipps für nachhaltige Veränderungen

– Wenn-Dann-Pläne erstellen: Studien zeigen, dass konkret formulierte Pläne die Umsetzungswahrscheinlichkeit von 39 auf 91 Prozent erhöhen.⁷ Zum Beispiel: „Wenn ich beim Buffet bin, greife ich zu fett- und zuckerarmen Optionen.“

– Stress reduzieren: Rund ein Viertel der Menschen wünscht sich weniger Stress.¹ Täuber empfiehlt dazu Meditationsapps wie seine eigene „Brain Changer App“, die Stress abbaut und langfristig Resilienz fördert.⁸

 

Mehr Inspiration finden Sie auf www.ifmes.com.

Quellen:

  1. https://de.statista.com
  2. Täuber, Marcus: Falsch gedacht: Wie Gedanken uns in die Irre führen – und wie wir mit mentaler Intelligenz zu wahrer Stärke gelangen. Goldegg Verlag, 2021, ISBN 978-3990602089.
  3. Maltz, Maxwell: Psycho-Cybernetics. Souvenir Press, 2023 (Neuauflage), ISBN 978-1800812925.
  4. Lally, Philippa et al.: How are habits formed: Modelling habit formation in the real world. European Journal of Social Psychology, 2010; 40: 998–1009.
  5. Solbrig, L. et al.: Functional imagery training versus motivational interviewing for weight loss: A randomised controlled trial. Int J Obes (Lond), 2019; 43: 883-894.
  6. Locke, E. & Latham, G.: A theory of goal setting and task performance. Prentice Hall, 1990.
  7. Gollwitzer, P. M.: Implementation intentions: Strong effects of simple plans. American Psychologist, 1990; 54: 493-503.
  8. Brain Changer App

 

 

 


 

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