Jede Kamera hat heutzutage ein vollautomatisches Belichtungsprogramm. Mit der Vollautomatik kann man sofort loslegen. Das spart Zeit und bringt meist ein für das Laien-Auge zufriedenstellendes Ergebnis. Doch wenn die dentalen Fotos professionell aussehen sollen, kommt man um die manuelle Belichtung nicht herum.
Ästhetische und farbgetreue Dokumentationen oraler Restaurationen sind in der Kommunikation zwischen Patienten, Behandler und Zahntechniker enorm hilfreich. Klaus Ohlendorf befasst sich in seiner Artikel-Serie mit essenziellen Kameraeinstellungen, in diesem Teil mit Belichtung, Fokus und Blitzlicht.
Die manuelle Belichtung
Zum Wechsel in den manuellen Belichtungsmodus ist das Modus-Wahlrad in die Position „M“ zu drehen. Danach werden die Belichtungszeit, Blende und die ISO-Empfindlichkeit eingestellt. In der Dentalfotografie ist eine Belichtungszeit von 1/125 s bis 1/200 s und ISO-Empfindlichkeit ISO 100 bis 200 anzuraten. Somit sind dann Aufnahmen in jeweils einheitlicher Qualität vorliegend. Die Blende ist abhängig von der Art der Aufnahme beziehungsweise dem Bildausschnitt. Der Autor arbeitet bei frontalen Zahnansichten oft mit der Blende 20 oder 22.
Verwacklungen sind der Feind der Schärfe. Eine Lösung für dieses Problem besteht zum Beispiel darin, die Kamera während der Belichtung an einem Stativ zu befestigen. Eine andere Methode, um die Effekte von Verwacklungen zu reduzieren, ist die Bildstabilisierung (IS). Es gibt verschiedene Arten: Die objektivbasierte Bildstabilisierung und die kamerabasierte Stabilisierung.
1. Funktionsweise der objektivbasierten Bildstabilisierung
Eine Gruppe von Linsen im Objektiv bewegt sich senkrecht zur Objektivachse, um Verwacklungen auszugleichen. Die Bewegung dieser speziellen Linsengruppe wird von einem integrierten Prozessor gesteuert.
2. Die kamerainterne Bildstabilisierung (IBIS)
Die EOS R5 und EOS R6 verfügen über ein sehr modernes Bildstabilisierungssystem im Gehäuse mit fünf Achsen (IBIS). Das System bewegt den Bildsensor, um Kamerabewegungen auszugleichen und ein verwacklungsfreies Bild zu gewährleisten. Die Besonderheit des IBIS-Systems ist, dass es mit dem Bildstabilisator im Objektiv zusammenarbeitet. Es kann so besonders niederfrequente Vibrationen, wie beispielsweise durch Atmung oder Herzschlag, effektiv kompensieren.
[…]Den ganzen Fachartikel gibt’s in das dental labor 7-8/2024.
