Wird in der deutschen Zahntechnik überhaupt kalkuliert, dann meistens mit „Vollkostenkalkulation“ mit ihren Gemeinkostenzuschlägen. Diplom-Volkswirt Peter Hufschmidt zeigt in einem Webinar am 6. November 2024, was daran fragwürdig ist und stellt dieser Methode eine moderne Kalkulation mit Deckungsbeiträgen gegenüber.
In der Regel ist von einer retrograden Stück-Kalkulation auszugehen, da im BEL-Bereich Höchstpreise vereinbart sind, die nach oben keinen Spielraum zulassen und im BEB-Bereich zwar frei kalkuliert werden kann, aber natürlich regionale Preisniveaus zu berücksichtigen sind, so Peter Hufschmidt. Der Gewinn eines Unternehmens ist im Wesentlichen durch drei Faktoren determiniert: durch die Einzelpreise, die abgesetzten Mengen und die Kosten.
Beeinflussbare Faktoren
Trotz der erfolgten massiven politischen Einflussnahmen in das Gesundheitswesen – und damit auch in den Dentalmarkt – sind prinzipiell alle drei Faktoren von zahntechnischen Unternehmen, insbesondere bei den Preisen im BEB-Bereich, beeinflussbar (ob mit positiven oder negativen Auswirkungen sei zunächst dahingestellt). Durch digitale zahntechnische Produktion ist der BEB-Anteil durchschnittlich auf knapp 20 Prozent, in Einzelfällen auf rund 40 Prozent der gesamten Produktion gestiegen, mit der Tendenz weiter zu steigen.
Ziele der Kalkulation
Im Zusammenhang mit der noch bestehenden Höchstpreisverordnung ist häufig von Laborinhabern die Meinung zu hören, eine Kalkulation sei eigentlich überflüssig, da die Preise für zahntechnische Leistungen im BEL vorgeschrieben wären. Dieser Auffassung liegen jedoch Fehleinschätzungen zugrunde, so Peter Hufschmidt. Denn wer die Kosten seiner Leistungen nicht kennt, wird auch niemals wissen, ob und was er daran „verdient“ und damit auch niemals beurteilen können, welche Preis-/Mengen-Kombinationen wirtschaftlich gewinnoptimal sind oder ob sich beispielsweise die Einführung neuer Materialien oder Techniken (zum Beispiel CAD/CAM-Systeme) lohnt oder ob im Zweifel damit sogar Ergebnisverschlechterungen herbeigeführt werden. Im BEL werden keine Preise „vorgeschrieben“, sondern lediglich Höchstpreise genannt.
Infos zum Webinar
Praktische Hilfestellung für eine Kalkulation im Dentallabor leistet Peter Hufschmidt in seinem Webinar am Mittwoch, 6. November 2024, von 16 bis 17 Uhr. Der Webinar-Preis beträgt 120 Euro zzgl. MwSt.
Anmeldung ganz einfach auf der Website von Fachmedien Direkt.
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