Als eine Herausforderung für sich selbst und die digitale Technologie bezeichnet Autor Marc Wagenseil den Fall einer implantatgetragenen Totalprothese im Oberkiefer. Sie sollte mit der neuesten 3shape-Software (3Shape, Kopenhagen) und aus der polychromatischen Kompositronde VITA VIONIC DENT DISC multiColor (VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen) für die subtraktive Fertigung von Prothesenzähnen im Neutralbiss hergestellt werden.
Das Zusammenspiel aus traditioneller Erfahrung und neuer Technologie, so der Autor, „inspirierte mich also wieder einmal dabei, neue Wege zu beschreiten und meine fachliche Selbstgefälligkeit bei der Behandlung komplexer Implantatfälle zu hinterfragen“.
Der Patient kam in die Praxis, weil er eine Neuversorgung im zahnlosen Oberkiefer benötigte. Da er die Passung, das Fremdkörpergefühl und die Funktion einer konventionellen Prothese nicht mochte, wurde im Vorfeld die Insertion von Implantaten vorgeschlagen, in die der Patient einwilligte. Die neue Totalprothese sollte über vier Implantate mit Novaloc Abutments (Straumann, Freiburg) stabilisiert werden. Im Rahmen des Behandlungsplans wurde entschieden, die Totalprothese im digitalen Workflow herzustellen. Dabei sollte sich zeigen, ob sich mit der digitalen Prothese eine einfachere Herstellung und nach der Eingliederung eine ähnliche oder sogar bessere Passung erzielen ließ als mit der konventionellen Totalprothetik. Die Eingliederung selbst und der Aspekt, ob die Sekundärteile am Behandlungsstuhl oder im Labor in die Prothesenbasis eingegliedert werden müssen, war von besonderem Interesse.
Planung
Im Behandlungsplan waren folgende Schritte vorgesehen:
- Der Gaumenanteil sollte frei gestaltet werden.
- Die Basis aus der VITA VIONIC BASE DISC HI sollte nicht zusätzlich verstärkt werden.
- Die Angulation der Implantate sollte nicht korrigiert werden. Diese Entscheidung wurde aufgrund des flexiblen Angulationsausgleichs mit den verschiedenen Novaloc Locatoren getroffen. Diese ermöglichen es, die Hebelwirkung des extendierten Freiendes zu kompensieren. Gleichzeitig wurden so auch die Implantate trotz der ungünstigen Positionierung während des Kauens entlastet. Eine prothetische Korrektur der Angulation hätte die Hebelwirkung lediglich erhöht und verstärkt. Eine störungsfreie, okklusale Freiheit in Zentrik war zusätzlich essenziell, um den Belastungsstress noch mehr zu kompensieren.
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