Wenn etwas sehr gut funktioniert, will man es nicht missen, weiß Ztm. Franziska Schütz (Ruppin Zahntechnik Bethmann GmbH). In ihrem Beitrag zeigt die Autorin, dass man nicht immer auf Lösungen der Industrie angewiesen ist, sondern auch selbst kreativ werden kann.
Zuverlässige Hilfsmittel sind im Laboralltag ein Segen; so ist es beispielsweise auch mit den Artikulatoren der Firma Amann Girrbach. Vor Jahren haben uns das individuelle Design und das Carbon-Material neugierig gemacht. Im täglichen Umgang mit den dazugehörigen Kunststoffsockelplatten haben wir schnell festgestellt, dass die eventuellen Gipsexpansionen, die uns beim klassischen Gipssockeln Probleme machten, mit einem Mal verschwunden waren. Folgerichtig wurden nach der Gleichschaltung der Artikulatoren alle unsere Partnerlabore und -praxen, alle Kundinnen und Kunden mit diesem System ausgestattet.
Auf den Arbeitsplätzen des Teams und speziell in den Meisterstuben zog eine gewisse Grundordnung ein. Aufgrund der Einsparung sonstiger Arti-Modelle stand nun sogar mehr Platz zur Verfügung. Ein weiterer Vorteil ergab sich aus der Tatsache, dass die zahnärztliche Kundschaft sofort die ausgelieferten Arbeiten in „ihren“ Artikulatoren überprüfen konnte; Kompatibilität wurde zum neuen Goldstandard.
Nichts ist für die Ewigkeit
Es schien so, als wäre diese Technik für die Ewigkeit gemacht … und für den Hersteller der Artikulatoren und Sockelplatten ein Selbstläufer im Verkauf. Nachdem man einmal in die Grundausstattung investiert hatte, wirkten nicht-kompatible Sockelplatten des Mitbewerbs wie ein Sandkorn im Getriebe. Man versuchte sie zu vermeiden.
Aber die Erfahrung lehrt, dass uns immer wieder unvorhergesehene Ereignisse aus liebgewonnenen Arbeitsweisen herausreißen – und so auch dieses Mal! Wer kam bitteschön auf die Idee, Modelle aus Kunststoffharz zu drucken? Warum kam gerade ein anderes Unternehmen auf die Idee, einen Datensatz als Modellsockel zu designen und zu vertreiben?
Das ganze System der sekundären Sockelplatte muss in Zeiten des 3D-Drucks neu überdacht werden. Plötzlich bekommt der Mitbewerb eine Chance, seine Systeme als Alternativen vorzustellen. Also stellen wir uns wieder zweigleisig auf.
Selbstverständlich haben auch andere Unternehmen reagiert, und es wurde ein neues Produkt auf dem Markt etabliert. Allerdings sind die hochpreisigen Magnet-Metallscheiben und Sockel mit einem Paketpreis von mehr als sechs Euro (wohlgemerkt pro Modell) zusätzliche Investitionskosten, die für uns nicht einzukalkulieren sind! Wirtschaftlichkeit ist nun mal ein nicht zu verachtender Faktor. Daher haben wir weitergedacht …
[…]Den ganzen Fachartikel gibt’s in das dental labor 7-8/2024.