Die Forschungsgruppe „Digitale Behandlungskonzepte“ unter der Leitung von PD Dr. Dr. Oliver Schubert und Josef Schweiger hat für ihre Forschung auf dem Gebiet der funktionsorientierten Zahnheilkunde den Alex-Motsch-Preis. Diese Auszeichnung wird von der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie (DGFDT) vergeben. Sie ist einer der renommiertesten Preise in der Zahnmedizin.
Die Gruppe aus der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, deren Direktor Prof. Dr. Daniel Edelhoff ist, konnte anhand eines Patientenfalls zeigen, wie moderne digitale Technologien mit bewährten Behandlungsansätzen kombiniert werden können, um Kiefergelenkserkrankungen erfolgreich zu behandeln.
Der Patient litt an einer schmerzhaften Funktionsstörung des Kiefergelenks, die zunächst mit einer konservativen Methode behandelt wurde, wodurch die Symptome gelindert werden konnten. Eine Nachuntersuchung ergab jedoch eine pathologische Veränderung der Bisslage, was weitere Maßnahmen notwendig machte. Mit Hilfe einer an der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der LMU entwickelten zahnfarbenen CAD/CAM-Aufbissschiene („Münchener Schiene“) und der digitalen Übertragung Bisssituation, konnte der Kiefer entlastet, die Beschwerden deutlich gelindert und die Bisslage nachhaltig stabilisiert werden.
Da Kiefergelenksprobleme sehr häufig auftreten, könnten viele Betroffene von solchen neuen digitalen Behandlungsansätzen profitieren. Die Arbeit zeigt, wie solche Methoden die Therapie einfacher und präziser machen können. Für diese Arbeit und die begleitende Publikation im „Journal of Craniomandibular Function“ mit Dr. Julia Urich als Erstautorin wurde die Gruppe nun mit dem Alex-Motsch-Preis der DGFDT ausgezeichnet. Neben Dr. Julia Urich, MSc, besteht die Autorengruppe aus Josef Schweiger, im Bild zweiter von links, MSc, Dr. Jean-Marc Pho Duc, ganz rechts, und PD Dr. Dr. Oliver Schubert, MSc.
