Chancen und Risiken von KI – EU einigt sich auf Position

Das EU-Parlament hat sich am 14. Juni auf einen Text zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz, KI, geeinigt. Dieser verbietet Anwendungen, die hohe Risiken für die Sicherheit bergen – beispielsweise Gesichtserkennung. Um das geplante Gesetz auf den Weg zu bringen, muss die Position mit den Mitgliedsstaaten und der EU-Kommission verhandelt werden.

 

Alireza Rezvani von Lindera, einer Medizintechnik-Firma aus Berlin, kritisiert den Text. Rezvani plädiert für einen Ethikkodex statt für strenge Regulierungen: „In Zeiten des Fachkräftemangels dürfen wir nicht den Fehler begehen, auf neue Technologien mit strengen Auflagen zu reagieren, nur weil in vielen Bereichen bislang die  Kompetenz und das Verständnis dafür fehlen. Verbote und Regulierungen entstehen nur dann, wenn wir komplexen Fragestellungen und Problemen aus dem Weg gehen wollen. Dabei müssen wir uns eigentlich auf eine objektive Bewertung konzentrieren, bei der wir sowohl die Risiken als auch die Chancen von KI berücksichtigen. Hier muss die Politik mit Expertinnen und Experten aus diesem Gebiet eng zusammenarbeiten.

„KI-Anwendungen sorgfältig prüfen“

Ebenso müssen KI-Anwendungen sorgfältig von Fachleuten mit gewissen Kompetenzen und Erfahrungen geprüft werden, bevor sie zum Einsatz kommen. Es ist jedoch nicht notwendig, Verbote oder übermäßige Regulierungen einzuführen, die potenziell innovative Technologien und Applikationen in der Medizin einschränken und die Patientenversorgung behindern oder sogar gefährden könnten. Wir haben an einigen Beispielen aus der Vergangenheit im Gesundheitswesen in Deutschland gesehen, dass großartige Ideen und Vorhaben schnell in eine Bürokratie- und Regulierungsfalle geraten und von der Bildfläche verschwunden sind.”