3D-gedruckte Schienen aus klar-flexiblem Spezial-Druckharz

Der 3D-Druck von Aufbissschienen ist insbesondere aus wirtschaftlicher Perspektive für Dentallabore und Zahnarztpraxen hochinteressant. Allerdings steht und fällt der Erfolg einer gedruckten Schiene mit den Eigenschaften des verwendeten 3D-Druckharzes. Dr. Philipp Silber aus Ohlstadt arbeitet seit einiger Zeit mit dem klar-flexiblen Spezial-Druckharz optiprint clara. Besonderheit von optiprint clara: Aufgrund der temperaturabhängigen Eigenschaften (thermoflexibel) dieses Werkstoffs sind eine spannungsfreie Passung der Schiene und ein damit verbundener, hoher Tragekomfort gegeben.

Das Herstellen von Aufbissschienen mittels 3D-Druck wird seit Jahren immer wieder thematisiert und zum Teil kontrovers diskutiert. Fest steht, aus rein wirtschaftlicher Perspektive punktet der 3D-Druck gegenüber der manuellen Fertigung und der CAD/CAM-Frästechnologie. Als neuralgischer Punkt galten bislang die 3D-Druckmaterialien mit ihren spröden Eigenschaften. Schienen aus starren Werkstoffen verursachen aufgrund physiologischer Zahnbewegungen oft Spannungsgefühle beim Tragen. Ebenfalls kann diese Sprödigkeit Frakturen und/oder Abplatzungen an der Schiene verursachen. Seit einiger Zeit steht nun ein klar-flexibles Spezial-Druckharz (optiprint clara, dentona) zur Verfügung.

Patientenfall

Die junge Patientin trägt seit längerer Zeit im Unterkiefer eine CAD-gefräste Schiene zum Kauschutz während des Schlafens. Allerdings störte sie von Beginn an der straffe Sitz der Schiene im Mund, der ihre Zähne „unangenehm einzwängt“. Den Vorschlag einer neuen Schiene aus einem klar-flexiblen Material nahm sie dankend an. Das gedruckte Modell ist nicht zwingend notwendig, hat sich jedoch in unserem Workflow so etabliert. Auf dem Modell passte die Schiene bereits sehr gut.

Beeindruckend war aber vor allem das erste Einsetzen der Schiene im Mund der Patientin. Aufgrund der temperaturabhängigen Eigenschaften des Schienenmaterials stellt sich im Mund bei Körpertemperatur eine optimale Flexibilität ein. Die Schiene schmiegt sich quasi an die Zahnreihe an, ohne dass ein hoher Druck auf das parodontale Ligament ausgeübt wird. Die Patientin spürte einen deutlichen Unterschied zu ihrer alten starren Schiene und das Tragen der Schiene empfindet sie nun als sehr angenehm, was letztlich zur hohen Trage-Compliance beiträgt.

Fazit

Bei einem zu erwartenden steigenden Bedarf an Aufbissschienen, verbunden mit limitierten Personal- und Fräsmaschinenkapazitäten, bietet der 3D-Druck eine effiziente Alternative zur Schienenfertigung. Allerdings hängt die Qualität der gedruckten Schiene vom 3D-Druckmaterial ab. CAD/CAM-gefertigte Aufbissschienen sollten weder spröde noch bruchempfindlich sein und mit leichter Flexibilität passgenau im Patientenmund sitzen. Unsere Erfahrungen mit optiprint clara sind sehr gut und die Resonanz der Patienten auf den Tragekomfort erstklassig.

Der gesamte Beitrag von Dr. Philipp Silber ist in der kommenden Ausgabe von DENTAL DIGITAL zu finden! Das Heft erscheint am 27. Juni.